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Die Entwicklungen in Berlin und Backnang

Guenter WuckelIn den AEG-Mitteilungen Nr. 44 von 1954 beschreibt Dr. Günter Wuckel sehr detailliert die Erfolge der Ingenieure in Berlin und Backnang auf dem Weg zu landesweiten Nachrichtennetzen. Er widmet seinen Beitrag Dr. Hans Busch, der von 1927 bis 1930 Technischer Leiter des Fernmelde-Kabelwerkes Oberspree der AEG in Berlin war.

 

 

Sonderdruck aus AEG-Mitteilungen 44 (1954) 5/6, S. 206-223

Moderne Entwicklungen auf dem DrahtnachrichtengebietModerne Entwicklungen auf dem DrahtnachrichtengebietModerne Entwicklungen auf dem Drahtnachrichtengebiet

Günter Wuckel - nach einem am 23. Juni 1953 an der TH München gehaltenen Vortrag DK 62.001.6 "1945/1954" :621.392/.395

Herrn Prof. Dr. phil. Dr.-Ing. E.h. Dr. rer. nat. h.c. Hans Busch zu seinem siebzigsten Geburtstag gewidmet.

Nach einem historischen Rückblick über den Stand der Technik am Ende des zweiten Weltkrieges werden die wesentlichsten der von uns in den Nachkriegsjahren durchgeführten Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiete der Drahtnachrichtentechnik zusammenfassend behandelt. Im Vordergrund stehen die Arbeiten für den postalischen Nachrichtenweitverkehr. Daneben wird über umfangreiche Arbeiten auf dem Gebiete der Relaisschaltung berichtet; außerdem wird kurz auf eine Reihe moderner Arbeiten für andere Bedarfsträger des Nachrichtenverkehrs eingegangen.

Einleitung und Vorgeschichte

Wenn nachstehend versucht wird, einen Überblick über eine Reihe moderner nachrichtentechnischer Entwicklungen zu geben, so muß zur vollen Würdigung der bei diesen Arbeiten erzielten Erfolge und zu meisternden Schwierigkeiten durch einige historische Betrachtungen kurz der Hintergrund abgezeichnet werden, auf dem sich diese Leistungen vollzogen haben und noch vollziehen. Dabei beleuchten die Betrachtungen aus der Perspektive unserer Firma zugleich weitgehend die allgemeine Situation der deutschen Nachkriegs-Technik.

Hervorgegangen ist die Fernmeldetechnik der AEG aus dem Kabelwerk Oberspree   1)  . Dort wurden bereits um die Jahrhundertwende nicht nur die ersten Telephon- und Telegraphenkabel gebaut und der Grundstein für die Kabel- und Leitungstechnik gelegt; an der gleichen Stätte sind vielmehr auch die ersten drahtlosen Versuche und Entwicklungen des Grafen Arco in einer 1898 geschaffenen funkentelegraphischen Abteilung durchgeführt worden. Von vielleicht noch größerer Bedeutung ist die Tatsache, daß in diesem Werk 1912 das erste Röhren- und Verstärkerlaboratorium der Welt eingerichtet und das für die Entwicklung der gesamten Nachrichtentechnik entscheidend gewordene Bauelement - die Liebenröhre - dort fabrikationsreif durchentwickelt worden ist. Mit den Lieben-Verstärkern, die in diesem sogenannten Relaislaboratorium gebaut wurden, konnten 1913 die ersten Fernsprech-Weitverbindungen zwischen Berlin und London sowie Berlin und Kristiania erstellt werden, und allein durch Einsatz der im Kabelwerk Oberspree der AEG gefertigten Verstärker war während des 1. Weltkrieges eine telephonische Verbindung zwischen den verschiedenen Kriegsschauplätzen in West und Ost bis hinunter nach Konstantinopel möglich.

Eine planmäßige Bearbeitung des Fernmeldewesens auf breiter Basis setzte nach Beendigung des 1. Weltkrieges ein. Die Gründung der Deutschen Fernkabel-Gesellschaft 1920 kann als der entscheidende Markstein bezeichnet werden. Mit dem damals beginnenden Auf- und Ausbau eines deutschen Fernkabelnetzes sind die großen Teilgebiete des Fernkabelbaues, der Pupinspulentechnik, der Niederfrequenzverstärker-Technik und schließlich der trägerfrequenten Vielfachausnutzung der Leitungen systematisch auf einen hohen technischen Stand geführt worden. Die Vielzahl der Beiträge der AEG zu dieser technischen Entwicklung hat ihr in der deutschen Nachrichtentechnik einen führenden Platz gesichert und gipfelt in zwei entscheidend gewordenen Leistungen:

  1. Auf dem Kabelgebiet hat die AEG im Kampf gegen das Vorurteil fast der gesamten übrigen Fachwelt den Nachweis erbracht, daß der Sternvierer nicht nur für Ortskabel   2)  , sondern auch für Fernkabel   3)  ein brauchbares und vorteilhaftes Verseilelement ist. Sie hat dann in konsequenter Weiterverfolgung der damit eingeschlagenen Linie durch die systematischen Arbeiten mehrerer Jahre aus dem Sternvierer durch weitere Präzision seiner Herstellung    4)  sowie durch die grundlegenden Untersuchungen über die magnetischen Nebensprechkopplungen   5)  und die sogenannten Tauscheffekte   6)  und durch das Studium der dämpfungserhöhenden Einflüsse bei höheren Frequenzen  7)  schließlich das Bauelement entwickelt, das heute in Gestalt des Trägerstrom-Sternvierers   8)  die Grundlage der modernen deutschen Weitverkehrskabel bildet.

  2. Ähnlich sind unsere Arbeiten auf dem Gebiet der Trägerfrequenzapparate durch ein besonderes Charakteristikum gekennzeichnet, das im Wesentlichen unsere verschiedenartigen  technischen Lösungen und deren Erfolge bestimmt hat: Die Durchbildung besonders leistungsfähiger Siebschaltungen. Systematische Studien führten von der Wellenparametertheorie  9)  und der Realisierung von Weichen in Kettenschaltung   10)  zur Betriebsparametertheorie  11)  , die im Gegensatz zu jener für die praktische Auslegung eines Filters oder einer Weiche alle nur möglichen Freiheitsgrade nutzbar macht und es hierdurch grundsätzlich ermöglicht, bessere Eigenschaften zu erzielen. Diese Arbeiten hatten seinerzeit die Schaffung und laufende Vervollkommnung unseres ME-(Mehrfach-Einzelkanal-)Systems  12)  bedingt, des bis zum Kriegsende überhaupt jemals in der größten Stückzahl erstellten und praktisch eingesetzten Mehrfach-Trägerstromsystems; auch heute noch ist es an zahlreichen Stellen in Betrieb

Die Betriebsparametertheorie ermöglicht grundsätzlich auch die Berücksichtigung der Verluste der Schaltelemente bereits im Filterentwurf   13)  . Obwohl die einschlägigen Untersuchungen dieses Teiles unserer filtertechnischen Arbeiten schon in die Jahre 1943/44 fielen, haben solche verlustkompensierten Filter erst in der Geräteentwicklung der Nachkriegsjahre praktisch Verwendung gefunden und für diese eine große Bedeutung erlangt.

 

Damit sind einige Kernstücke aus der Arbeit einer fernmeldetechnischen Fabrik skizziert, die auf Erfolge über weit mehr als ein halbes Jahrhundert zurückblicken kann und bis zum Ende des 2. Weltkrieges an allen wesentlichen Entwicklungen der Drahtnachrichtentechnik maßgeblich beteiligt war. Wenn wir danach an anderer Stätte buchstäblich mit absolut leeren Händen wieder beginnen mußten   1)  , so waren jene Erfahrungen in den Köpfen einer Anzahl Spezialisten das einzige Rüstzeug für den Wiederaufbau.

Sie haben aber, wie sich bald zeigte und wie oben schon angedeutet ist, zugleich die Grundlage für die nunmehr beginnenden modernsten Entwicklungsarbeiten gebildet.

Aufgaben des deutschen Nachrichten-Weitverkehrs

Deutsches Trägerfrequenz-WeitverkehrsnetzBild 1: Deutsches Trägerfrequenz-WeitverkehrsnetzWährend in den ersten Nachkriegsjahren zunächst die wichtigsten Schäden und Zerstörungen in den deutschen Wähl- und Verstärkerämtern beseitigt werden mußten, begann erstmalig im Dezember 1947 die Deutsche Bundespost mit der Aufstellung eines neuen großen Entwicklungsprogramms, an dessen Verwirklichung seitdem die deutsche fernmeldetechnische Industrie arbeitet. Es hat zum Ziel den Aufbau eines modernen trägerfrequent betriebenen Weitverkehrskabelnetzes (Bild 1)   14)  entsprechend den neuesten Richtlinien des CCIF (comitée  consultatif internationale téléphonique), nach denen für alle internationalen Linien grundsätzlich nur noch Trägerfrequenzverbindungen vorzusehen sind. Gleichzeitig soll damit für den innerdeutschen Verkehr eine wesentliche Vermehrung der verfügbaren Gesprächskanäle als Voraussetzung für die Landesfernwahl   15)  geschaffen werden.

Die Abwicklung eines Ferngesprächs zwischen zwei Teilnehmern erfolgt entsprechend Bild 2 über die verschiedenen Netzebenen vom Ortsamt 1 über das Knotenamt KA, das Verteiler-Fernamt VF (= Hauptamt) und das Durchgangs-Fernamt DF (= Zentralamt) und ebenso in umgekehrter Folge über die gleichen Ämter auf der Gegenseite bis zum Teilnehmer 2. Das Fernsprechnetz gliedert sich damit in drei grundsätzliche Bereiche, den Ortsbereich, den Netzgruppenbereich und den Weitverkehrsbereich. Für die künftige deutsche Netzgestaltung ergibt sich damit der in Bild 3 skizzierte Gesamtplan, aus dem zugleich die wichtigsten Entwicklungsaufgaben zu ersehen sind.

Bild 2. Aufbau einer FernverbindungBild 2. Aufbau einer FernverbindungDa der Weitverkehrsbereich vollkommen neu zu gestalten war,  lagen hier zunächst die Hauptaufgaben sowohl für die Kabel- wie für die Geräteentwicklung, mit denen auch in den Jahren 1948/49 begonnen wurde. Auf Grund der damaligen Überlegungen und des seinerzeitigen Standes der Technik wurde als erstes die Aufgabe gestellt, ein 60fach-Trägerfrequenzsystem (V 60) im Frequenzbereich von 12 bis 252 kHz über symmetrisch aufgebaute Trägerfrequenzkabel zu erstellen. Entwicklung und Fertigung wurden so erfolgreich vorangetrieben, daß beginnend ab 1950 bereits größere Teilabschnitte in Betrieb gegangen sind. Die dabei gesammelten Erfahrungen und inzwischen angestellte weitere Untersuchungen ergaben die Möglichkeit und erweiterte neue Aufgabenstellung, sogar ein System mit 120 Gesprächen pro Leitung (V 120) im Frequenzbereich bis 552 kHz zu realisieren. Dabei wird künftig dem Kabel gleichzeitig ein Koaxialkern mit den Abmessungen 2,6/9,5 mm für Fernsehzwecke beigefügt. Auf weitere Sicht gesehen, wird man vielleicht einmal später zwischen den Hauptverkehrszentren auch  Koaxialkabel für Fernsprechzwecke verlegen und mit Breitbandsystemen betreiben. Schließlich ist noch zu erwähnen, daß neben all diesen Systemen für die Verbindungen DF-DF auch frequenzmodulierte Dezianlagen zum Einsatz gelangen.

 

Bild 3: Gesamtplan für die Neugestaltung des Deutschen FernsprechnetzesBild 3: Gesamtplan für die Neugestaltung des Deutschen FernsprechnetzesFür die Verbindungen DF-VF werden, soweit letztere nicht auf dem neuen Tf-Kabelnetz liegen und damit die hierfür besprochenen Maßnahmen gelten, bisherige Fern- und Bezirkskabel nach durchgeführter Entspulung eingesetzt. Diese stammen aus den verschiedensten Baujahren, und besondere Untersuchungen an solchen älteren Kabeln haben gezeigt, daß sie bei wirtschaftlich tragbarem Aufwand an Nebensprechausgleich nur bis zu Frequenzen von 120 kHz mit Sicherheit ausnutzbar gemacht werden können. Man hat deshalb für diesen Zweck ein besonderes weitverkehrsfähiges 12fach- Zweidrahtsystem Z 12 K vorgesehen; für Leitungsarten jüngeren Herstellungsdatums (frühere unbespulte [U-]Leitungen) kann außerdem das alte U-System Verwendung finden.

Im Netzgruppenbereich stehen für die Verbindung Verteileramt-Knotenamt ebenfalls Fernleitungskabel zur Verfügung. Diese sollen nach entsprechender Entspulung grundsätzlich mit Zweidrahtsystemen betrieben werden, deren Entwicklung z.Z. eine weitere große und wichtige Aufgabe für den Apparatetechniker darstellt. Gleichzeitig wird erwogen, auch impulsmodulierte Dezianlagen einzusetzen.

Für die Verbindungen Knotenamt-Ortsamt verbleibt es im allgemeinen, soweit nicht die trägerfrequenten Leitungen bis zum Ortsamt geführt werden können, beim niederfrequenten Betrieb über Zweidrahtpupinleitungen. Nur muß das für die Tf-Leitungen vorgesehene breitere Frequenzband von 300 bis 3400 Hz auch bis zum Teilnehmer übermittelt werden können.

Für die alten Bezirkskabel ist deshalb eine Umbespulung erforderlich und auf Grund eingehenden Studiums aller technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge eine solche von 80/40 mH gewählt werden. Dies wird künftig der Normaltyp von unverstärkten pupinisierten Zweidrahtleitungen für die Netzgruppenkabel werden.

Im Ortsnetz schließlich ändert sich zwar am bisherigen Niederfrequenzbetrieb nichts, trotzdem gibt es auch hier ein hochaktuelles Problem, bedingt durch den immer stärker werdenden Leitungsmangel. Um zu dessen Beseitigung nicht weitere große Kabelinvestierungen vornehmen zu müssen, ist ebenfalls an eine Mehrfachausnutzung der Sprechwege gedacht, und zwar durch „Gemeinschaftsanschlüsse“.

Dieser kurze Gesamtüberblick zeigt die wichtigsten Aufgaben der Übertragungstechnik, die in den letzten fünf Jahren an die fernmeldetechnische Industrie herangetragen wurden und die im folgenden näher betrachtet werden sollen, angefangen mit dem zuletztgenannten Problem der Gemeinschaftsanschlüsse.

Der Wählsternschalter

Statistisch läßt sich feststellen, daß die tägliche Belegung eines normalen Fernsprechanschlusses nur etwa 20 Minuten beträgt. Bedenkt man dabei, daß die Teilnehmerleitung etwa 75% der Anschlußkosten eines Teilnehmers ausmacht, so ist damit die Bedeutung der Mehrfachausnutzung von Teilnehmerleitungen hinreichend dargetan. Diese geschieht durch Gemeinschaftsanschlüsse, welche die Gespräche von verschiedenen Teilnehmerapparaten nacheinander über die gleiche Leitung abzuwickeln gestatten.

Die Arbeiten an solchen Gemeinschafts- oder Mehrfachanschlüssen sind in Deutschland schon Ende der zwanziger Jahre und dann wieder Mitte der dreißiger Jahre in Angriff genommen worden; es entstand zunächst ein Zweieranschluß, später ein Zehneranschluß.

Auf Grund der damit gesammelten Erfahrungen wurde schließlich die Entwicklung eines „Wählsternschalters“ begonnen, bei dem zur praktisch restlosen Vermeidung von Wartezeiten drei Verbindungsleitungen zur Vermittlungsstelle Verwendung finden und die angeschlossenen 12 oder neuerdings sogar 16 Gesprächspartner auch untereinander als in jeder Hinsicht  vollwertige Teilnehmer sprechen können. Jene Arbeiten wurden durch den Krieg unterbrochen. In Erkenntnis, daß diesem Problem bei den heutigen wirtschaftlichen Verhältnissen eine noch größere Bedeutung beizumessen ist, haben wir es in den Jahren 1949/50 wieder aufgegriffen, uns dabei jedoch die Aufgabe gestellt, eine Lösung zu finden, die keine Stromquellen im Wählsternschalter benötigt und das Wartungsbedürfnis auf ein Minimum reduziert. Denn ein bevorzugtes Anwendungsfeld für solche Gemeinschaftsanschlüsse bilden entlegene Ortsteile, Ausläufer von Orten und Landgemeinden, aber gerade dort wäre ein regulärer  Wartungsdienst, wie er für Vermittlungsstellen mit Wählern unumgänglich ist, unwirtschaftlich.

Wir haben diese Aufgabe durch ein neues Schaltelement, das Haftrelais   16)  , gelöst. Dies ist ein Flachrelais üblicher Bauart mit einer Abwandlung: Normalerweise verwendet man zur Schaffung eines Luftspaltes im angezogenen Zustand ein Trennblech, um die Wirkung der Remanenz herabzusetzen; beim Haftrelais wird im Gegenteil durch zwei Nieten aus nicht rostendem Stahl in Kern und Anker gerade dafür gesorgt, daß eine bestimmte magnetische Remanenz nach dem Anziehen des Relais erhalten bleibt, die den Anker  einschließlich der Kontaktfedern sicher festhält.

Größe und Formgebung der Auflagefläche werden so gewählt, daß die günstigste Ausnutzung des Kraftflusses erzielt wird. Das Abwerfen erfolgt durch Gegenstrom, der zweckmäßig auf eine Abwurfwicklung gegeben wird. Diese Haftrelais genügen hinsichtlich ihrer elektrischen Werte, der Fertigungstoleranzen, der Berechnungsmöglichkeiten usw. voll den normalen Anforderungen und können ohne weiteres mit bis zu 15 Kontaktfedern bestückt werden.

Bild 4: Wählsternschalter ohne Kappe im Kabelverteiler-GehäuseBild 4: Wählsternschalter ohne Kappe im Kabelverteiler-GehäuseZu beachten ist vor allem das fabrikatorische Problem, eine gleichmäßige Haltekraft zu erzielen, die 700 ± 50g beträgt. Durch sinnvolle und konsequente Ausnutzung eines sonst beim Relaisbau unerwünschten Nebeneffektes wurde so ein Relais geschaffen, das vor allem dann vorteilhaft ist, wenn ein Schaltzustand ohne weitere Inanspruchnahme einer Stromquelle oder einer Leitung eine bestimmte Zeit aufrechterhalten werden soll.

Die Lösung für den Sternschalter selbst   17)  bestand nun in der Verwendung einer Relaiskette aus Haftrelais, die bei Beginn der Verbindung bis zu dem gesuchten Teilnehmer durchläuft. Das diesem zugeordnete Relais bleibt nach Abschalten des Steuerstromes während des Gespräches angezogen, und am Schluß des Gespräches läuft die Kette weiter bis in den Ruhezustand.

So war es tatsächlich möglich, den Sternschalter ausschließlich aus Relais, von denen ein Teil Haftrelais sind, aufzubauen und die in Tabelle 1 aufgeführten technischen und wirtschaltlichen Eigenschaften zu erzielen. Die praktische Ausführung zeigt Bild 4: Der Wählsternschalter ist auf einer Grundplatte aufgebaut, die vorn und hinten staubdicht abgedeckt und in einer Vorrichtung federnd aufgehängt wird. Die Ausgänge liegen an einer Steckerleiste, von der über eine Messerleiste und ein Gummikabel die Verbindungen zu einem Rangierverteiler führen. Der Wählsternschalter wurde so dimensioniert, daß er, wie im Bild zu sehen, im kleinen Kabelverteilergehäuse zusammen mit den notwendigen Endverschlüssen untergebracht und irgendwo im Freien aufgestellt werden kann. Diesem exponierten Einsatz kommt sehr zugute, daß durch die im Ruhezustand angezogenen Relais eine Übertemperatur von einigen Grad entsteht, so daß  Feuchtigkeitsniederschläge vermieden werden.

Das erste derartige Gerät stand seit Januar 1952 mehr als ein Jahr lang in einer Straße Schwabings in ununterbrochenem Betrieb ohne die geringste Störung.

Im Jahre 1953 waren weitere Geräte in einer großen Anzahl von Oberpostdirektionen im Probebetrieb, und inzwischen ist diese unsere Entwicklung von der Deutschen Bundespost als  Einheitstyp eingeführt und wird serienmäßig fabriziert.

Darüber hinaus haben wir, wiederum unter Verwendung von Haftrelais, auch einen neuen Zweieranschluß mit verbesserten Eigenschaften entwickelt, der ebenfalls zur Einheitslösung erklärt worden ist und jetzt in Fabrikation geht. Mit diesen Mitteln können die im Ortsnetz vorhandenen Engpässe weitgehend beseitigt werden.

Für das gesamte übrige Nachrichtennetz ist der generelle Übergang zur trägerfrequenten Mehrfachausnutzung die Grundlage aller Modernisierungsarbeiten.

Die neuen Weitverkehrskabelanlagen

Kabelseitig war zunächst die grundsätzliche Frage zu entscheiden, ob dem neuen Netz ein koaxialer oder symmetrischer Kabeltyp zugrunde gelegt werden sollte. Für beide Typen lagen in Deutschland praktische Erfahrungen vor. Das symmetrische Tf-Kabel war aus der eingangs erwähnten Sternviererentwicklung der AEG hervorgegangen, für das Koaxialkabel gab es die Scheibenkonstruktion der AEG   18)  und die Styroflexwendelkonstruktion von S&H und F&G   19) 

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Bild 5: Trägerfrequenz-Fernkabel 24a, 24b und 17aBild 5: Trägerfrequenz-Fernkabel 24a, 24b und 17aFür die in Deutschland vorliegenden Entfernungen zeigten Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen nur relativ geringe Unterschiede zwischen beiden Systemen. Den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten des symmetrischen Kabels gab die Tatsache seiner größeren Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit bezüglich Bildung, Weiterschaltung und Auflösung von Gesprächsgruppen   14)  .

Daß der Tf-Sternvierer mit Papier-Luftraum-Isolation grundsätzlich für einen Übertragungsbereich bis etwa 300 kHz geeignet ist, war durch unsere Vorkriegsuntersuchungen bereits erwiesen worden   7)  . Wir hatten gezeigt, daß mit einer Leiterstärke von 1,2 mm Cu und einer extrem niedrigen Betriebskapazität von etwa 25nF/km - was einem für unbelastete Kabel außergewöhnlich hohen Wellenwiderstand von 175 Ohm entspricht - sowie unter Beachtung der durch die komplexen magnetischen Kopplungen bedingten Drallregeln ein Optimum an Nebensprechfreiheit und Leitungsdämpfung bei höheren Frequenzen erzielt werden kann. Diese Bauart wurde 1949 von der Deutschen Bundespost gewählt und ein 24paariges Kabel, bestehend aus 3 + 9 Tf-Vierern, als neuer Weitverkehrs- Kabeltyp festgelegt (Bild 5a)   20)  . Es ergab sich damit die Möglichkeit, 60 Gespräche je Leitung im Bereich von 12 bis 252 kHz bei einer Verstärkerfeldlänge von 18 km zu übertragen, also insgesamt 1440 Gespräche je Kabel. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit wurde dieses Kabel später noch mit einem Prüfleitersystem (blanke Kupferlitze zwischen den Papierlagen der äußeren Seelenbewicklung in Bild 5b) ausgerüstet   21)  , um ein Absinken der Isolation bei Bleimantelbeschädigung sofort anzuzeigen.

Bereits am Anfang der Überlegungen für diese neue Kabelplanung war erörtert worden, ob man nicht durch Wahl eines verlustärmeren Dielektrikums an Stelle von Papier zu längeren Verstärkerabschnitten gelangen kann. Ein solcher Schritt wäre ohne weiteres mit styroflexisolierten Adern bei sonst gleichem Aufbau des Tf-Sternvierers möglich gewesen. Im Hinblick auf die hohen Kosten des Styroflex hat man damals davon Abstand genommen.

Die Frage wurde später jedoch wieder aufgegriffen, und in diesem Zusammenhang hat man auch die Verwendungsmöglichkeit von Schaumstoffen zur Aderisolierung erörtert. Diese sind, da es der gleiche Ausgangsstoff ist, dielektrisch dem Styroflex gleichwertig; durch ein Aufschäumverfahren wird so viel an Luftbläschen in die Polystyrolmasse eingeschlossen, daß das spezifische Gewicht erheblich fällt und die isolierte Ader eine wirksame Dielektrizitätskonstante von nahezu eins aufweist. Die chemische Industrie hat einen großporigen Schaumstoff Troporit und einen feinporigen Styropor entwickelt; bislang ist es ihr jedoch noch nicht gelungen, sie mit solchen mechanischen Eigenschaften herzustellen, daß eine rationelle fabrikationsmäßige Verarbeitung möglich ist.

Bild 6: Leitungsdämpfung von Tf-Leitungen a) 1,2 mm Popier b) 1.3 mm Styroflex c) 1,3 mm SchaumstoffBild 6: Leitungsdämpfung von Tf-Leitungen a) 1,2 mm Popier b) 1.3 mm Styroflex c) 1,3 mm SchaumstoffHingegen ließ sich nachweisen, daß ein styroflexisolierter Tf-Vierer unter Verwendung von 1,3 mm Leitern bei 550 kHz die gleiche Leitungsdämpfung hat wie der bisher verwendete papierisolierte Vierer bei 250 kHz (Bild 6). Damit ergab sich die Möglichkeit, noch ein zweites 60fach-Gesprächsbündel im Bereich von 312 bis 552 kHz unterzubringen und so zu einem System V 120 zu gelangen. Der geringe zusätzliche Dämpfungsgewinn mit einer Schaumstoffader ist im Verhältnis zu den derzeitigen Herstellungsschwierigkeiten und –kosten vorläufig uninteressant.

Durch diese Verdopplung der Kanalzahl je Leitung war grundsätzlich eine Verringerung der Viererzahl des Kabels diskutabel geworden. Gleichzeitig wurde die Übertragung von Fernsehdarbietungen über Kabel akut; dies zwang die Industrie, sich mit der Frage der Herstellung von Koaxialkabeln wieder ernsthafter zu befassen. Die von uns vor dem Kriege benutzte Scheibenisolation hatte sich in den Kriegs- und Nachkriegsjahren, wo in Deutschland die Breitbandkabel-Fabrikation praktisch ruhte, in der übrigen Welt allgemein eingeführt und bewährt. Lediglich war man zu dünneren Tuben und dafür geringeren Verstärkerabständen übergegangen. CCI-mäßig ist inzwischen ein Typ der Abmessungen 2,6/9,5 mm als Norm festgelegt worden. Dieser Typ wurde auch den nun einsetzenden Versuchen zugrunde gelegt und wird heute generell unter Verwendung von Scheibenisolation in Deutschland gefertigt. Gegenüber unserer früheren Bauweise sind lediglich die Fertigungsmethoden durch maschinelles Aufreihen der Scheiben und durch Verwendung von Aufspritzautomaten modernisiert worden. Desgleichen haben wir Verbesserungen an  der konzentrischen Außenhülle vorgenommen und auf Grund systematischer Untersuchungen über die Bauort des Außenleiters und dessen Einfluß auf die Gleichmäßigkeit des Wellenwiderstandes und damit die Schärfe der Bildübertragung einen neuen Rippenleiter entwickelt   22)  .

Es ist bemerkenswert, daß gerade hinsichtlich der Z-Schwankungen die an die Fabrikation zu stellenden Anforderungen im Vergleich zum früheren Breitbandkabel 5/18 mm durch die Weiterentwicklung der Fernsehtechnik beträchtlich gestiegen sind. Beim Typ 5/18 mm war je Verstärkerfeld für die Eingangsscheinwiderstands-Abweichungen von der Mittelkurve ein Wert von ± 4% im Frequenzbereich von 4MHz gefordert; heute werden für das Kabel 2,6/9,5 mm im Bereich von 6 MHz ± 3% als notwendig erachtet, eine Bedingung, die mit unserem neuen Rippenkabel noch besser als mit der bekannten Konstruktion des Sägezahnaußenleiters erfüllt wird.

So ist schließlich aus diesen verschiedenen Arbeiten der letzten Jahre ein neuer 17paariger Kabeltyp entstanden (vgl. Bild 5c), der über einem Fernsehkern 2,6/9,5 mm acht  styroflexisolierte Tf-Vierer enthält   23)  .

Mit diesem Kabel können mittels System V 120 insgesamt 1920 Gespräche übertragen werden, und zwar bei annähernd gleichem Kupfergewicht wie beim 24paarigen Kabel. Dies ist das künftige Weitverkehrskabel.

Der Übergang zur trägerfrequenten Ausnutzung der Leitungen hat naturgemäß auch Wandlungen in der Ausgleichstechnik nach sich gezogen   21)  . Die besonders hohen Forderungen, die an das Nahnebensprechen zwischen zwei Sprechkreisen entgegengesetzter Übertragungsrichtung innerhalb eines Kabels zu stellen wären (Nebensprechwerte größer als 15 N), entfallen dadurch, daß für jede Richtung ein besonderes Kabel verlegt wird. Es sind also nur die Faktoren zu betrachten, die das Fernnebensprechen beeinflussen.

Dies sind außer den direkten Kopplungen zwischen je zwei Sprechkreisen die indirekten, die über dritte Kreise durch Reflexionen an den Enden des Verstärkerfeldes oder durch Innenreflexionen im Leitungszug verursacht werden.

Bild 7: Tauscheffekt und NebensprechausgleichBild 7: Tauscheffekt und Nebensprechausgleich

Gekennzeichnet sind diese Vorgänge durch freqenzabhängige, komplexe elektromagnetische Kopplungsvektoren und durch die Erscheinungen des Tauscheffektes, d.h. beim Vertauschen von Stromquelle (I) und Empfänger (II) ergeben sich jeweils andere Nebensprechwerte   6)  . Die verschiedenen Möglichkeiten von Tauscheffekt, ihr Einfluß auf das Nebensprechen und die jeweils erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen auf der Kabelstrecke sind in Bild 7 zusammenfassend erläutert.

Bild 8: Nebensprechwerte eines Verstärkerfeldes der Strecke Karlsruhe - BaselBild 8: Nebensprechwerte eines Verstärkerfeldes der Strecke Karlsruhe - BaselIn der Praxis haben sich in Kombination dieser Einzelergebnisse bestimmte Ausgleichsregeln herausgebildet, die insgesamt einen anderen Charakter als in der Niederfrequenztechnik tragen; selbst an sich bekannte Ausgleichselemente wie der Kondensator haben Wandlungen erfahren.

So sind von uns gemeinsam mit Rosenthal für diesen Zweck keramische Kondensatoren an Stelle der früher benutzten Papier-Wickelkondensatoren entwickelt worden.

Zum Schluß zeigt Bild 8 noch eine Reihe von Summenkurven für die an einem Verstärkerfeld der Anlage Karlsruhe - Basel erreichten Nah- und Fern-Nebensprechwerte. Dabei sind die Nah-Nebensprechwerte ohne jeglichen Ausgleich erzielt worden, ein Zeichen für die hohe Qualität in der Fabrikation der Einzelkabel.

 

Ferritkernspulen

Vor Behandlung der für diese Kabelanlagen bestimmten Trägerfrequenz-Apparatetechnik soll noch ein wichtiges neues Bauelement besprochen werden, das sowohl für den Apparatebau, wie für die moderne Pupinspulentechnik eine entscheidende Rolle spielt: Der Ferritkern. Es war bereits oben darauf hingewiesen worden, daß die generelle Einführung der Tf-Technik unter Zugrundelegung eines erweiterten Sprachbandes von 300 bis 3400 Hz für alle Netzgruppen-Zweidrahtleitungen eine Erhöhung der oberen Eckfrequenz von bisher 2700 Hz auf 3400 Hz zur Folge hat und deshalb eine Umbespulung dieser Leitungen erfolgen muß. Als neuer Normalspulensatz ist ein solcher mit 80/40 mH an Stelle bisher 140/56 mH festgelegt worden   24)  .

Für die Spulen der Nachrichtentechnik werden bekanntlich seit etwa 30 Jahren Massekerne aus Karbonyleisenpulver verwendet. Diese Massekerntechnik beginnt vom Ferritkern abgelöst zu werden, und der neue Spulensatz 80/40 mH wird von uns bereits in dieser neuen Bauweise hergestellt.

Ferrite sind Stoffe, die einen sehr hohen spezifischen Widerstand bis zu 108 Ohm/cm, also mehr als den millionenfachen Wert von Eisen bereits als Werkstoffeigenschaft besitzen; sie sind deshalb von vornherein praktisch frei von Wirbelstromverlusten und erreichen dabei Permeabilitäten bis zu 4000. Sie werden durch Sintern eines Gemisches verschiedener Metalloxyde erzeugt. Die verwendeten Oxyde zeigen für sich keine ferromagnetischen Eigenschaften; diese entstehen erst durch die Bildung von Mischkristallen beim Sintern.

Die Grundidee der Verwendung von Metalloxyden geht auf Patente von Hilpert aus dem Jahre 1910 zurück. Wir hatten in unserer Berliner Fabrik etwa 1935/36 zusammen mit Professor Hilpert begonnen, die technische Verwertbarkeit seiner Ideen zu studieren. Leider mußten jene Versuche bei Kriegsbeginn als nicht kriegswichtig abgebrochen werden.

Durch unsere seit etwa drei Jahren wiederaufgegriffenen Arbeiten ist inzwischen eine umfangreiche Typenreihe von Ferritkernen   25)  entstanden, bei der durch Variation der Mischungen wie der Herstellungsverfahren die Eigenschaften und Kernformen den verschiedenen Anwendungszwecken angepaßt werden. Die wichtigsten Typen seien an Hand von Tabelle 2 kurz charakterisiert:

Tabelle 2: Eigenschaftswerte verschiedener FerritsortenTabelle 2: Eigenschaftswerte verschiedener Ferritsorten

An Stelle von Nickeleisenpaketen für Kleintransformatoren können Kerne mit hoher Anfangspermeabilitat und besonders weitgehender Klirrfreiheit verwendet werden (Serien K und L). Dabei sind die beiden ersten Sorten K 1 und K 2 dem Nickeleisen sogar hinsichtlich des Frequenzganges der Permeabilität überlegen, da bei Nickeleisen die Permeabilität infolge Wirbelstromverdrängung stark abfällt; bei dem dünnsten technisch verwendeten Blech beträgt sie bei 1 MHz nur noch 500. Außerdem fällt beim Ferritkern das umständliche Einstopfen der Bleche in die Spulenkörper fort.

Für Übertrager, bei denen an die Anfangspermeabilität geringere Anforderungen gestellt werden, die aber bis zu möglichst hohen Induktionswerten ausgesteuert werden sollen, wird die Sorte L 1 verwendet.

Die Sorten M 1 und M 2 sind besonders für Pupin- und Filterspulenkerne bestimmt; sie zeigen bis zu Frequenzen von 500 kHz sehr niedrige Verluste und geringe Werte des Klirrfaktors.

Um bei Frequenzen über 500 kHz möglichst kleine Verluste zu erzielen, müssen Kerne mit niedrigerer Permeabilität gewählt werden; diesem Zweck dienen die Sorten N, O und P, jede für einen begrenzten Frequenzbereich. Anwendungsgebiete sind Antennenstäbe und Hf-Filter.

Bild 9: Dreispulensatz für ViererpupinisierungBild 9: Dreispulensatz für ViererpupinisierungDie magnetischen Eigenschaften der Ferritkerne liegen durchweg so günstig, daß gegenüber der Verwendung von Massekernen eine erhebliche Volumenverminderung erzielt werden kann. Für Pupinspulen, für die Bild 9 als Beispiel einen Größenvergleich des Spulensatzes 140/83 mH zeigt, ergibt sich mindestens eine Reduzierung auf ein Viertel der früheren Kostengrößen, wenn das alte Pflichtenheft in seinen sämtlichen Werten voll eingehalten wird. Durch eine Angleichung einzelner Bedingungen an die heutige Technik sind noch größere Einsparungen möglich. Die analogen Auswirkungen auf den Filterbau werden bei der Behandlung der Tf-Systeme ersichtlich werden.

Erwähnt sei in diesem Zusammenhang, daß sich im Verlaufe der  letzten Jahre auf dem Gebiet der Bauelemente generell eine Umwälzung vollzogen hat.

Nicht allein die ständig gesteigerten Anforderungen durch Ausweitung des Frequenzbereiches, auch die Ergebnisse der Werkstofforschung sowie all die reichen konstruktiven Erfahrungen aus dem Bau militärischer und ziviler Nachrichtengeräte im letzten Jahrzehnt für die verschiedenartigsten Einsatzbedingungen haben zur Entwicklung und Schaffung einer großen Reihe teils neuer, teils erheblich verkleinerter Bauelemente geführt   26)  . Genannt seien als Beispiel die Styrolkondensatoren, die bei gedrängtester Bauweise über weite Frequenzbereiche praktisch verlustfrei sind. Oder denken wir an die Modulatoren, bei denen heute nicht nur große Fortschritte in der Qualität und Gleichmäßigkeit der Gleichrichterpillen, sondern zugleich äußerst geringe Abmessungen erreicht werden. Und schließlich sei allgemein das Gebiet der Halbleiter erwähnt, wo die neuen Germaniumdioden und Transistoren die gesamte Technik der Röhrenschaltungen revolutionierend umzugestalten drohen. In der ganzen modernen Bauelemententechnik ist dem Transistor ohne Zweifel die weitaus größte Bedeutung beizumessen.

Und wenn man sich fragt, welche Erfindungen des letzten Jahrzehnts nicht nur alte Schaltelemente verbessern, sondern neuartige der Technik zur Verfügung stellen, so sind dies vielleicht der Transistor und das Haftrelais.

Durch alle diese Fortschritte auf dem Bauelementengebiet, die im einzelnen gesehen manchmal unbedeutend erscheinen mögen, in summa aber enorme Leistungen der Forschung, Entwicklung und Konstruktion bedeuten, wird gegenwärtig der Bau von Nachrichtengeräten und speziell die Trägerfrequenztechnik entscheidend beeinflußt und befruchtet.

Trägerfrequenzsysteme für Weit- und Nahverkehr

Von den bis zum Ende des 2. Weltkrieges entstandenen Trägerfrequenzgeräten war das ME-System der ausgeprägte Typ einer einstufigen Modulation, das U-System der eines Mehrfachmodulationsverfahrens. In den letzten Kriegsjahren war von den beiden Firmen AEG und S&H in Gemeinschaftsarbeit ein Einheits-Trägerstromsystem nahezu fertig entwickelt worden, bei dem eine optimale Lösung unter Verwendung der mit beiden genannten Prinzipien gesammelten Erfahrungen angestrebt wurde. Hierauf aufbauend, entstanden in den vergangenen fünf Jahren die modernen deutschen Trägerstromsysteme, bei denen neben den rein elektrischen Anforderungen mehr als früher ein möglichst rationeller und raumsparender Aufbau im Hinblick auf die Größe der neuen Ämter angestrebt werden mußte.

Weitverkehrssysteme

V 60 ist das erste nach dem Krieg entwickelte Gerät. Auf Grund der schon beim Einheitssystem durchgeführten Überlegungen erschien als sinnvolle Kombination zwischen den Vorteilen der einstufigen und der mehrstufigen Modulation die Bildung einer Vorgruppe aus drei Kanälen im Frequenzbereich von 12 bis 24 kHz (Bild 10). In zwei weiteren Schritten entstehen zunächst aus vier Vorgruppen die Zwölfergruppe 60 bis 108 kHz und aus fünf solchen Grundgruppen die 60-Kanal-Übergruppe 312 bis 552 kHz, die mit Hilfe eines Trägers von 564 kHz in die endgültige Frequenzlage 12 bis 252 kHz gelegt wird.

Bild 10: Frequenzplan des Tf-Systems V60 nach dem VorgruppenprinzipBild 10: Frequenzplan des Tf-Systems V60 nach dem VorgruppenprinzipSowohl die Zwölfergruppe wie die Übergruppe entsprechen den Richtlinien des CCIF für trägerfrequente Durchschaltung, so daß damit die Bedingungen für den Anschluß internationaler Linien gewährleistet sind. Dabei kann die unterste Gruppe gegebenenfalls in umgekehrter Frequenzfolge übertragen werden, wodurch auch eine Zusammenarbeit mit den teilweise im Ausland verwendeten Systemen V 24, V 36 und V 48 möglich ist. Gleichzeitig gestattet der stufenweise Gruppenaufbau unter Benutzung derselben Bausteine in Vorgruppe und Grundgruppe mühelos die fur viele andere Anwendungsgebiete wichtige Realisierung von kleineren Bündeln V 12, V 6 oder sogar V 3 ebenso wie die des Systems Z 12 K; andererseits stellt die Übergruppe zugleich die Ausgangsstufe für die Bildung eines Breitbandsystems über Koaxialkabel dar. Und schließlich ist aus dem Aufbauschema zu ersehen, daß auch die Erstellung des jetzt akut gewordenen Systems V 120 ohne weiteres gegeben ist, indem von zwei gleichen Übergruppen die eine wie bei V 60 in die Lage 12 bis 252 kHz heruntergemodelt wird, während die zweite in der Ausgangslage 312 bis 552 kHz verbleibt. Auch für trägerfrequente Richtfunkverbindungen sind damit alle Möglichkeiten gegeben und in zahlreichen Anlagen bereits praktisch verwendet worden.

In der Vorstufe benutzt man durchweg die oberen Seitenbänder und schneidet jeweils das untere Seitenband und den Träger durch ein Bandfilter mit steilen Flanken ab. Diese Kanalfilter   27)  bilden das Kernstück eines jeden derartigen Tf-Gerätes.

Bild 11: Achtkreis-Bandfilter für EinseitenbandübertragungBild 11: Achtkreis-Bandfilter für EinseitenbandübertragungHier erwiesen sich unsere eingangs behandelten systematischen Filterarbeiten als ein entscheidender Faktor, und zwar nicht nur für eine schnelle und erfolgreiche Durchführung der Entwicklung; durch erstmaligen praktischen Einsatz verlustkompensierter Filter konnten zusätzlich beachtliche Vorteile erzielt werden. Bild 11 zeigt die Übertragungskurve eines achtkreisigen Bandfilters mit Verlustkompensation für den Frequenzbereich 20,3 bis 23,7 kHz im Vergleich zur Kurve eines in der gleichen Schaltung ebenfalls aus 8 Kreisen aufgebauten, nicht kompensierten Filters. Wie ersichtlich, ist der Durchlaßbereich des kompensierten Filters breiter und hat einen nahezu horizontalen Verlauf bis zu den Eckfrequenzen; infolgedessen kann auf besondere Entzerrer verzichtet werden.

Gleichzeitig ist der Anstieg des Scheinwiderstandes außerhalb der Durchlaßgrenzen wesentlich steiler, so daß verlustkompensierte Kanalfilter ohne jegliche Entkopplung am Ausgang parallel geschaltet werden können. Es sind also infolge besserer Übertragungseigenschaften erhebliche Raumeinsparungen möglich. Auch in der serienmäßigen Fertigung haben sich die verlustkompensierten Filter vollauf bewährt, so daß künftig auf Grund der jeweils vorliegenden Anforderungen allein noch Wirtschaftlichkeits- und Zweckmäßigkeitsgesichtspunkten beide Bauarten von Filtern wahlweise oder auch nebeneinander eingesetzt werden können.

Bild 12: Trägerfrequenz-EndamtBild 12: Trägerfrequenz-EndamtDie Bedeutung einer optimalen Filterauslegung wird augenscheinlich, wenn man den Gesamtaufwand für ein V60-Amt (vgl. Bild 12) betrachtet; ein solches enthält für 720 Kanäle:

15 Kanalumsetzergestelle (enthaltend je 16 Wannen mit je 3 Kanalumsetzern und je 4 Vorgruppenumsetzerwannen),

2 Gruppenumsetzergestelle,

1 Übergruppenumsetzergestell,

1 Trägererzeugergestell und

½ Leitungsverstärkergestell (als Empfangsverstärker),

also insgesamt

19½ Gestelleinheiten.

Wir erkennen daraus, wie entscheidend der Raumbedarf des ganzen Amtes von dem Aufwand für einen Kanalumsetzer abhängig  ist, der durch die Größe der Filter bestimmt ist. Mit dem alten U-System waren für das gleiche Amt 60 Gestelleinheiten erforderlich gewesen.

Eine zweite besonders wichtige Baueinheit ist der Leitungsverstärker   28)  . Die für diesen entscheidenden und seinen Aufbau bestimmenden Bedingungen sind: Verstärkungsregelung in weiten Grenzen und höchste Klirrfreiheit bis zu einer sehr hohen Aussteuerungsgrenze. Die gleichzeitige Erfüllung dieser Forderungen bildete die zweifellos schwierigste Aufgabe der ganzen Trägerfrequenzentwicklung. Die erzielte Lösung sei an Hand von zwei Diagrammen veranschaulicht. Mit einem Leitungsentzerrer sind entsprechend Bild 13 elf Verstärkungskurven einstellbar, die elf verschiedenen Verstärkerfeldlängen zwischen 15,4 und 21,5 km, d. h. zwischen 5 und 7 N bei 252 kHz, entsprechen.

Bild 13: Entzerrung des V 60-VerstärkersBild 13: Entzerrung des V 60-VerstärkersEin Verstärkungsregler kann zusätzlich eine Änderung der Verstärkung um ± 0,5 N in Stufen von 0,1 N bewirken und damit jede Leitungsentzerrerkurve parallel verschiebbar machen. Schließlich ist noch ein Zusatzentzerrer vorgesehen zur Anhebung und Absenkung einer jeden beliebigen Frequenz im gesamten Übertragungsbereich um 0,1, 0,2 oder 0,3 N.

Nach Bedarf anschaltbar ist ein Temperaturentzerrer für Entfernungen von durchschnittlich 80 km im Bereich von 0 bis 20°C in Stufen von 2°C. Durch diese Maßnahmen ist für alle vorkommenden Verhältnisse eine sehr genaue Einstellung der Verstärkung in Abhängigkeit von der Frequenz möglich.

Bild 14: Klirrdämpfung und Aussteuerungsgrenze des V 60-VerstärkersBild 14: Klirrdämpfung und Aussteuerungsgrenze des V 60-VerstärkersDie gleichzeitig zu erfüllenden Bedingungen für die Klirrdämpfung sind Bild 14 zu entnehmen, ebenso die von uns realisierten Werte. Die Hauptschwierigkeit lag hier in der sehr hohen Aussteuerungsgrenze von 3,2 N, bis zu der ein geradliniger Verlauf der Klirrfaktoren verlangt wird. Erreicht wurden die im Bild für drei verschiedene Röhrensätze mitgeteilten Ergebnisse durch eine sinnvolle Mehrfachanwendung der Gegenkopplung, wobei eine sich über alle Stufen erstreckende Hauptgegenkopplung im Wesentlichen die Beseitigung der nichtlinearen Verzerrungen übernimmt.

Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß eine Rückkopplung streng genommen nur bei einer Frequenz als Gegenkopplung voll wirksam ist; infolge zusätzlicher Phasendrehung innerhalb der Rückkopplungsschleife geht eine Gegenkopplung nach hohen und tiefen Frequenzen zu in Mitkopplung über.

Im vorliegenden Falle mußte zur Erzielung der erforderlichen Stabilität für die zweite und dritte Stufe einschließlich Rückkopplungsweg die obere Grenzfrequenz auf etwa 13 MHz gelegt werden.

Bild 15: Leitungsverstärkerwanne für Trägerfrequenzsystem V 60Bild 15: Leitungsverstärkerwanne für Trägerfrequenzsystem V 60Der für die Gegenkopplungsmaßnahmen nötige Mehraufwand ist insgesamt daraus ersichtlich, daß zur Sicherstellung einer geforderten Verstärkung von 6,5 N bei 252 kHz die Realisierung einer Gesamtverstärkung von 13,2 N notwendig ist, d.h. die 1000fache lineare Verstärkung.

Mit diesem Verstärker, dessen konstruktiven Aufbau Bild 15 zeigt, war die schwierigste Teilaufgabe für das System V 60 gelöst. Zahlreiche Zwischenverstärkerämter dieser Bauart ebenso wie Endämter V 60 sind inzwischen dem Betrieb übergeben worden. Zur Zeit befindet sich in Fortsetzung dieser Arbeiten ein Zwischenverstärker für das System V 120 in Entwicklung, für den zusätzliche Anforderungen durch das erweiterte  Frequenzband und erhöhte Klirrdämpfung entstehen.

Netzgruppensysteme

Diese hochlinearisierten Verstärker sind ein ausgesprochenes Weitverkehrsproblem. Die äußerst scharfen Bedingungen bezüglich Klirrdämpfung sind durch die Vielzahl der im Weitverkehrsnetz hintereinander zu schaltenden  Verstärkerpunkte bedingt und vermindern sich erheblich in der Netzgruppe. Da die Entfernung zwischen Hauptamt und Knotenamt im Mittel 35 km beträgt und in 60% aller Fälle unter 35 km bleibt, ist selten mehr als ein Leitungsverstärker erforderlich und in einer großen Zahl von Fällen kommt man ganz ohne Verstärker aus. Die Leitungsverstärker des Netzgruppensystems können daher erheblich einfacher werden, außerdem sind größere Felddämpfungen von 7,5 N mit bzw. 8,5 N ohne Zwischenverstärker zulässig.

Damit sind die ersten Vorbedingungen für die Schaffung eines wirtschaftlichen Netzgruppen-Tf-Systems gegeben. Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß die Fernwahl eine starke Vermehrung der verfügbaren Sprechkreise in der Netzgruppe erfordert, daß aber andererseits eine Trägerfrequenzmäßige Mehrfachausnutzung der vorhandenen Fernleitungs- und Fernkabel ein Tf-System voraussetzt, das in seinen gesamten Anlagekosten gegenüber der Investierung neuer Kabel preisliche Vorteile bietet. Diese Voraussetzungen sind heute erfüllt.

Abgesehen von den Vereinfachungen beim Zwischenverstärker ergibt sich eine prinzipielle Einsparungsmöglichkeit bei der Übertragung von Ruf und Wahl.

Da die Strecke Hauptamt-Knotenamt sich jeweils am Ende des mit Verstärkern ausgerüsteten Abschnitts einer Fernverbindung befindet, auf dem normalerweise Ruf und Wahl mit Tonfrequenzen innerhalb des Sprachbandes übertragen werden, kann man bei den Netzgruppen-Tf-Systemen mit einem systemeigenen Ruf- bzw. Wählverfahren arbeiten, bei dem eine Frequenz getastet wird, die außerhalb des übertragenen Sprachbandes 300 bis 3400 Hz liegt. Das bringt eine nicht unwesentliche Verbilligung des Systems, da die erforderliche Selektivität der Rufübertragung gegenüber der Sprachübertragung mit erheblich einfacheren Mitteln erreicht werden kann und der Tonrufempfänger gänzlich fortfällt.

Bild 16: Netzgruppen-Tf-SystemeBild 16: Netzgruppen-Tf-SystemeFür die Auslegung eines Netzgruppen-Tf-Systems glaubte man zunächst, hinsichtlich der Zahl der zusätzlichen Sprechwege auf eine volle Ausnutzung des auch in den alten Kabeln verfügbaren Frequenzbandes von 120 kHz zugunsten einer möglichst weitgehenden Verbilligung der Tf-Einrichtungen verzichten zu können. So entstanden die 6-Kanal-Systeme Z 6 N der Firmen AEG und FGF und Z 6 NT bzw. Z 6 NTC der Firma Mix & Genest, die für jeden Kanal 8 kHz Bandbreite in Anspruch nehmen (Bild 16). Bei den beiden Systemen Z 6 NT und Z 6 NTC werden Träger und beide Seitenbänder übertragen, wodurch der Filteraufwand gering wird, bei dem System Z 6 N behält man die übliche Einseitenbandübertragung bei, läßt jedoch zwischen den einzelnen Kanälen rund 4 kHz breite, dem nicht benutzten Seitenband entsprechende Lücken und vereinfacht so die  Anforderungen an die Kanalfilter erheblich.

Bild 17: Vergleich von Filtersätzen verschiedener BaujahreBild 17: Vergleich von Filtersätzen verschiedener BaujahreWeitere Betrachtungen führten dann zu der Erkenntnis, daß die Zahl der benötigten zusätzlichen Sprechwege doch erheblich größer ist, als ursprünglich vorausgesetzt, und daß ein noch größerer wirtschaftlicher Gewinn erzielt wird, wenn ein preiswürdiges 12fach-System geschaffen werden kann. Auf Grund entsprechender Überlegungen ist von den Firmen S&H und AEG das System Z 12 N entwickelt worden.

Für die Systembildung wurde weitgehend auf die von V 60 zurückgegriffen und als obere Richtungsgruppe die Grundgruppe 60 bis 108 kHz benutzt, die auch in der gleichen Weise wie bei V 60 über zwei Modulationsstufen aus vier Vorgruppen von je drei Kanälen gebildet wird. Die untere Richtungsgruppe 6 bis 54 kHz gewinnt man aus der oberen durch Modulation mit dem Träger 114 kHz. Die Ruffrequenz beträgt 3850 Hz.

Bild 18. Netzgruppen-Tf-System Z 12 NBild 18. Netzgruppen-Tf-System Z 12 NDie Schaffung dieses Z 12 N-Systems kann wohl als der Beginn eines neuen Abschnittes in der Trägerfrequenztechnik bezeichnet werden, da bei seiner Erstellung erstmalig die neuartigen, verkleinerten Bauelemente zum Einsatz kommen und gleichzeitig auch eine Reihe einschneidender konstruktiver Änderungen Platz greift. Allein durch Übergang auf Ferritkernspulen können die Volumina der Kanalfilter, dieser - wie wir sahen - für den Aufbau eines Tf-Gerätes so ausschlaggebenden Schaltungsteile, auf mindestens ein Drittel gegenüber V 60 herabgesetzt werden. Bild 17 zeigt zum Vergleich einen Filtersatz des ME-Systems (oben), ein Kanalfilter des Systems V60 (unten rechts), ein ebenfalls aus acht Kreisen bestehendes Filter mit Ferritspulen (unten Mitte) und ein Kanalfilter des Systems Z 12 N (unten links), bei dem eine Reduzierung von acht auf fünf Kreise und damit die zusätzliche Unterbringung des Modulators möglich wurden. Hier offenbart sich in sinnvoller Weise, wie sich die Ergebnisse prinzipieller, systematischer Entwicklungsarbeiten auf zwei grundlegenden Gebieten, dem der Filtertechnik und dem der Kerntechnik, und zwar hier in Kombination beider auf die praktische Gerätegestaltung auswirken.

Diese durch die Ferritkernfilter erzielten volumenmäßigen Einsparungen kommen noch stärker zum Tragen, indem gleichzeitig - wie erwähnt – neue Bauteile wie Messerkontakt-Steckerleisten, Stufenschalter, Kippschalter, Sicherungshalter, Klinken, Steckfassungen für Signallämpchen usw. neben beispielsweise neuen verkleinerten Ringmodulatoren verwendet werden. Alles zusammen genommen mit einer neuen Schrankkonstruktion, die nur noch die halbe Tiefe der bisherigen Postgestelle aufweist und mit Messerkontakten versehene, auswechselbare Einschübe enthält, ergibt eine gegenüber den bisher verwendeten Konstruktionen besonders raumsparende Bauweise (Bild 18). Um die insgesamt im Laufe der letzten Jahre erzielten Erfolge einigermaßen zu verdeutlichen, seien in Bild 19 Aufbau und Aufwand eines ME-Kleingestells einem modernen V 6-Gerät gegenübergestellt. Das erstere enthält die komplette Endstelle für einen Kanal, das letztere sechs Kanäle zuzüglich der Relaissätze für Wahlimpuls-Übertragung, die bei ME, das mit OB-Ruf arbeitet, nicht vorhanden sind. Damit gelangt man zu einem Volumenverhältnis, das mit dem von Buchmann   29)  genannten von 7,5:1 recht gut übereinstimmt und die in den wenigen Jahren seit Kriegsende oder eigentlich erst seit 1948 erzielten Fortschritte charakterisiert.

Bild 19: Gegenüberstellung von Tf-Kleingestellen. Links ME-Kleingestell (1945), rechts V6-Gerät (1952)Bild 19: Gegenüberstellung von Tf-Kleingestellen. Links ME-Kleingestell (1945), rechts V6-Gerät (1952)Bild 20: Pilotton-Sperre mit FerritschwingernBild 20: Pilotton-Sperre mit FerritschwingernIn diesem Zusammenhang verdient noch eine spezielle Anwendung der Ferritkerne, die sowohl rein physikalisch wie technisch interessant ist, der Erwähnung: Bei Reihenuntersuchungen an Ferritringkernen wurde von Sixtus   30)  gelegentlich ein ausgeprägter Resonanzeffekt beobachtet, der sich als eine magnetostriktive Erscheinung erwies und den Ferritkern als Magnetostriktionsschwinger geeignet erscheinen ließ. Ein  näheres Studium ergab, daß ein vollkommen duales Verhalten wie beim Quarz vorliegt und für beide genau duale Ersatzschaltbilder gelten. Während beim Quarz der piezoelektrische Effekt ausgenutzt wird und Längenänderungen mit einer Ladungsänderung verknüpft sind, handelt es sich beim Ferritschwinger um Längenänderungen, die durch eine Induktionsänderung bedingt sind.

Diese Beobachtungen finden eine praktische Anwendung in unseren neuen Tf-Systemen, wo zur exakten Übertragung eines 60 kHz-Pilottons mit definiertem Pegel zwischen Übergruppen- Umsetzer und Sendeverstärker eine Trägerrest-Sperre für den 60 kHz-Träger eingeschaltet wird (Bild 20), die aus zwei mit ihrer Resonanzfrequenz eng beieinander liegenden Ferritschwingern aufgebaut und normal als Bandsperre berechnet ist. Diese Pilotton-Sperre wird nicht nur in allen künftigen Tf-Systemen verwendet, sondern nachträglich auch in alle bisher von uns gelieferten V 60-Geräte eingebaut.

Nachrichtentechnik außerpostalischer Dienste

Nach diesem summarischen Überblick über die modernen Probleme der postalischen Übertragungstechnik sei noch ein kurzer Blick auf die nichtpostalischen Ressorts geworfen, die einen eigenen Fernsprechdienst betreiben.

Bild 21: EWT-Einseitenbandgerät, Vorderansicht mit AbdeckkappenBild 21: EWT-Einseitenbandgerät, Vorderansicht mit AbdeckkappenDie Technik der Bundesbahn, die nächst der Post das umfangreichste Nachrichtennetz unterhält, ähnelt weitgehend derjenigen der Bundespost. Für die Erweiterung und Modernisierung der Kabelnetze wird ebenfalls von der trägerfrequenten Mehrfachausnutzung Gebrauch gemacht. Neu zur Verlegung kommende Kabel werden mit Tf-Sternvierern ausgerüstet, die mit den oben besprochenen Mehrfachsystemen betrieben werden sollen. Eine Reihe von beachtlichen Neuerungen ist ferner auf dem Garniturengebiet zu verzeichnen, die im wesentlichen auf Entwicklungen der AEG zurückgehen   31)  .

In ähnlicher Weise wird auch in den Nachrichtennetzen der Wasserstraßenämter, der Ruhrgas AG. sowie verschiedener Stadtwerke in zunehmendem Maße von den Neuerungen der Trägerfrequenztechnik in Anlehnung an die postalischen Entwicklungen Gebrauch gemacht.

Die Polizei rüstet ihre Fahrzeuge mehr und mehr mit Funksprecheinrichtungen aus; dieser Polizeifunk ist ebenso wie der im Entstehen begriffene Straßenfunk im wesentlichen Aufgabengebiet der drahtlosen Technik.

Eine eigene technische Entwicklung ist schon seit 1920 für die Elektrizitätswerke durchgeführt worden und führte zur Schaffung von betriebseigenen Fernsprechanlagen, die unter Benutzung der Hochspannungsleitungen alle notwendigen Entfernungen mit großer Übertragungssicherheit überbrücken.

Die Lösung dieser Aufgabe stellte zugleich die erste praktische Anwendung einer Trägerstromtelephonie dar, und zwar in einer Spezialform, bei der auf die besonderen Gegebenheiten und Anforderungen, wie sie durch die Übertragung über Hochspannungsleitungen entstehen, entsprechend Rücksicht genommen werden muß. Diese Elektrizitätswerkstelephonie wird deshalb auch neuerdings als TfH-Technik bezeichnet. Die steigenden Anforderungen auch an die Mittelspannungsnetze hatten uns dazu veranlaßt, als erste Nachkriegsentwicklung die hierfür erforderlichen Leitungsausrüstungen zu schaffen, so daß die TfH-Übertragung heute auch mit Erfolg auf Mittelspannungsleitungen zur Anwendung gelangt   32)  .

Bild 21: EWT-Einseitenbandgerät, Vorderansicht ohne AbdeckkappenBild 21: EWT-Einseitenbandgerät, Vorderansicht ohne AbdeckkappenDie Tatsache, die im Verlaufe der Entwicklungsgeschichte der TfH-Technik immer wieder in steigendem Maße hervorgetreten ist, ist der zunehmende Frequenzbandmangel. Der weitere Ausbau der Hochspannungsnetze sowie der immer mehr gestiegene Verbundbetrieb der einzelnen Energie-Versorgungs-Unternehmen machen ständig weitere Nachrichtenkanäle erforderlich. Neben früher bereits beschrittenen Wegen - Verwendung von Geräten mit Wellenwechsel und Einführung des AEG-Linienverkehrs   33) 

- ist zweifellos das wirksamste Mittel zur Bereitstellung größerer Kanalzahlen der Übergang zur Einseitenband-Technik.

Nachdem dieser Weg schon früher mehrfach in Erwägung gezogen worden war, ist er durch unsere neueste Entwicklung zu einer besonders vielversprechenden Lösung geführt worden   34)  . Bei dieser sind die modernsten Erfahrungen auf dem Gebiet der postalischen Trägerfrequenztechnik voll verwertet und mit denen der TfH-Technik entsprechend kombiniert worden. Nur dadurch war es möglich, eine Schaltung zu realisieren, bei der für Hin- und Rückrichtung eines Gespräches das obere und das untere Seitenband des gleichen Trägers Verwendung finden, ein Weg, der an die Selektivität und den Aufbau des Gerätes die höchsten Anforderungen stellt und deshalb vielfach als zu aufwendig oder gar unmöglich angesehen wurde. Anwendung mehrstufiger Modulation mit einer Zwischenfrequenz von 15 kHz sowie modernste, aus 13 Kreisen aufgebaute Kanalfilter lösen das kritische Selektionsproblem zwischen den im Pegel bis zu 5 N unterschiedlichen Sende- und Empfangsbändern in Verbindung mit besonders rausch- und klirrarmen Modulatoren und  hochlinearisierten Sendeverstärkern mit 10 W Sendeleistung und  8,5N Klirrdämpfung; hinzu kommt eine Wahlübertragung nach dem Doppeltonprinzip.

Den konstruktiven Aufbau der Geräte zeigt Bild 21; er unterscheidet sich in der äußeren Form kaum von den Zweiseitenband-Geräten. Die Technik des Aufbaues, insbesondere die der Modulatoren, Filter und der Linearisierung lehnt sich eng an die von uns für die Bundespost entwickelte an, wobei die Anforderungen an die Kanalfilter hinsichtlich Flankensteilheit sogar noch die bei den Postsystemen wesentlich übersteigen.

Die wichtigsten Eigenschaften dieses neuen Gerätetyps sind in Tabelle 3 zusammengestellt.

 

 

Betriebseigenschaften Technische Eigenschaften

Frequenzbedarf 2,5 kHz je Richtung

Umstimmbarkeit durch Auswechselung eines Quarzes

Hin- und Rückrichtung in einem 5kHz-Band

Hohe Selektivität und damit Ieichtes Einfügen in vorhandene Netze

Hohe Seitenbandleistung ('10 Watt) und großer Störpegelabstand

Große Ruf- und Wahlsicherheit

Übertragung von Telephonie oder bis zu 18 Fernwirk-Kanälen

Filter hoher Flankensteilheit

Zweistufige Modulation und Demodulation

Hochlinearer und rauscharmer Sendeverstärker und Modulator

Tf-Gabelentkoppler mit Rücksicht auf benachbarte Geräte

Übertragung mit unterdrücktem Träger

Doppelton-Rufübertragung

Berücksichtigung der VDEW-Richtlinien

Tabelle 3: Grundsätzliche Eigenschaften der TfH-Einseitenband-Geräte E 52

 

 

Praktische Erfahrungen haben gezeigt, daß mit der erzielten Selektivität der Geräte nicht nur die oben beschriebene Betriebsweise realisierbar ist, sondern eine lückenlose Belegung des Frequenzbandes möglich wird. Dabei hat diese Übertragungsart noch den weiteren Vorteil, daß die volle Sendeleistung für das eine Seitenband zur Verfügung steht, dieses also mit höherem Pegel ausgesandt werden kann und damit der Störpegelabstand gegenüber der Zweiseitenband-Übertragung um etwa 2 N steigt. Auf Grund der verbesserten Störverhältnisse ist es auch möglich, bei diesen Einseitenband-Geräten an Stelle eines Sprachbandes bis zu 18 Fernmeßkanäle zu übertragen.

So wurden durch Anwendung der umfangreichen Erfahrungen der modernen Trägerfrequenztechnik auf dieses Spezialgebiet neue TfH-Gerätetypen geschaffen, die den Nachrichtenverkehr der E- Werke erheblich verbessern und sie in die Lage versetzen, den gesteigerten Anforderungen ihres Betriebes gewachsen zu sein. Darüber hinaus plant die Deutsche Verbund-Gesellschaft noch die Erstellung eines eigenen, übergeordneten Nachrichtennetzes.

Die Wechsel-Lautsprech- und Freisprechtechnik

Während sich durch alle bisherigen Betrachtungen der Gedanke der Trägerfrequenztechnik als roter Faden zieht, soll zum Schluß noch ein Problem behandelt werden, welches ganz anderer Natur ist, aber auch in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat: Die Freisprechtechnik. Jeder, der zu telephonieren hat, empfindet die Gebundenheit an den Fernsprecher oft als lästig und hindernd. Das Ideal ist zweifellos, beim Telephonieren zumindest die Hände zum Schreiben, Nachschlagen und dgl. frei zu haben oder sich im Zimmer beliebig bewegen zu können. Die modernen akustischen Übertragungsmittel an sich gestatten dies ohne weiteres; Mikrophon, Lautsprecher und Verstärker stehen in hinreichender Qualität zur Verfügung. das kritische Problem ist die Vermeidung der akustischen Rückkopplung.

Unsere ersten hierauf bezüglichen Arbeiten datieren aus den Jahren 1938/39, und es wurden verschiedene Freisprechanlagen geliefert, welche die Rückkopplung durch gerichtete akustische Systeme und durch verringerte Sprechleistung vermieden   35)  . Die Umschaltung bzw. Durchschaltung des benötigten Sprechkanals wurde durch die Mikrophonspannungen selbst ausgelöst, wobei eine Rückwirkung des Lautsprecherschalls auf das andere Mikrophon durch elektrisch gesteuerte Sperren verhindert werden mußte. Im Prinzip war damit eine Lösung des Freisprechproblems gefunden. Daneben und danach wurde von uns, und zwar erstmalig in Deutschland, der andere gangbare und mit weniger Aufwand verknüpfte Weg solcher Lautsprechanlagen durchgebildet, bei dem die beiden Übertragungsrichtungen nicht gleichzeitig bestehen bleiben, sondern im Rhythmus der Unterhaltung von Hand umgeschaltet werden. Diese sogenannten Wechsel- Lautsprech-(WL-)Anlagen wurden von uns annähernd zehn Jahre lang als alleiniger Lieferant für die Reichsbahn geliefert und dann auch für Anwendungsgebiete des privaten Marktes zu einer so großen Vollkommenheit durchentwickelt, daß sie, insbesondere mit dem Prinzip der Wendetaste, einem Freisprechen schon sehr nahe kommen   36)  .

Nachdem die zunehmende Verbreitung der WL-Anlagen gewissermaßen den Boden dafür vorbereitet hat und die allgemeine technische Weiterentwicklung heute bessere Voraussetzungen für seine Lösung bietet, haben wir uns in den letzten Jahren auch dem reinen Freisprechprinzip wieder zugewandt.

Bild 22: AEG-FreisprechanlageBild 22: AEG-Freisprechanlage

Als erste Entwicklungsstufe wurde ein sprachgesteuertes Freisprechgerät mit zentraler Verstärkeranordnung geschaffen   37)  , an das sechs gleichberechtigte Teilnehmer angeschlossen werden können. Die äußere Form der Sprechgeräte ist die gleiche wie beim WL-System; es kommt lediglich ein separater Lautsprecher hinzu. Außerdem ist eine Hörmuschel für vertrauliche Nachrichten unter Abschalten des Lautsprechers vorgesehen. Jeder der beiden Sprechwege (vgl. Bild 22) enthält einen Verstärker, so daß eine vierdrahtmäßige Verbindung vorhanden ist. Eine an sich bekannte elektronische Kippschaltung wird von den Sprechspannungen beider Mikrophone gesteuert und öffnet bzw. schließt die beiden Sprechwege durch Änderung des Gitterpotentionals der Endröhre.

Die Beeinflussung der Kippschaltung durch den Schall des Lautsprechers auf dem Wege über das Mikrophon am gleichen Ort wird durch eine gesonderte Echosperre verhindert. Damit ist eine Lösung gefunden, die tatsächlich ein ungehindertes Freisprechen erlaubt. Für viele Zwecke wird auch künftig die einfachere und absolut betriebssichere WL-Technik vollkommen ausreichen; es wird jedoch zweifellos möglich sein, durch eine weitere Vervollkommnung der Freisprechsysteme neue Anwendungsbereiche für diese Technik zu erschließen.

Schlußbemerkungen

Alle unsere Betrachtungen haben gezeigt, daß die Weiterentwicklung der Übertragungstechnik auf der ganzen Linie noch voll im Flusse ist. Im Vordergrund steht die Mehrfachausnutzung der Leitungswege, ob über Draht oder drahtlos, und es entstehen Systeme, die immer größere Frequenzbereiche lückenlos füllten, und wobei an die Übertragungsqualität immer höhere Anforderungen gestellt werden.

Die hier geschilderten Nachrichtensysteme sind durch eine praktisch unveränderte Übertragung von Amplitude und Frequenzbereich der natürlichen Sprache gekennzeichnet; sie nähern sich einer klar erkennbaren Grenze. In letzter Zeit hat man begonnen, diese bisherigen Übertragungsmethoden der Drahtnachrichtentechnik zusammen mit den im Funkgebiet bereits verwendeten Systemen wie Frequenz- und Pulsmodulation in einem allgemeineren theoretischen Rahmen zu betrachten. Die Nachrichten- oder Informationstheorie befaßt sich mit der Definition des Nachrichteninhaltes und der Frage, welcher Mindestteil eines Nachrichteninhaltes übertragen werden muß, damit noch eine einwandfreie Übermittlung der Nachricht zustandekommt. Man gelangt auf diese Weise zu Übertragungsmethoden, bei denen z.B. in bestimmten Intervallen kleine Teile eines Sprachbandes ausgeschnitten, übertragen und am anderen Ende der Leitung zur vollen Nachricht wieder ergänzt werden. Weitere Methoden befassen sich mit Quantisierung und Codierung der Sprache.

Diese Überlegungen zeichnen neue Wege der Übertragungstechnik und die Möglichkeit ab, die den Informationsinhalt kennzeichnenden drei Größen Frequenzband, Dynamik und Nachrichtenmenge je Zeiteinheit bei konstantem Produkt dieser drei Faktoren den gegebenen Übertragungsbedingungen jeweils optimal anzupassen. Theoretisch ist auf diese Weise die Übermittlung so kleiner Teilbänder von nur wenigen Hertz denkbar, daß man zu einer phantastischen Ausnutzung der Leitungen kommen würde.

Ein Skeptiker könnte sich bei derartigen Perspektiven unter Umständen Fragen, ob all die beschriebenen Anstrengungen zu einer immer weiteren Verfeinerung und Vervollkommnung der bisherigen Technik wohl noch berechtigt und zweckmäßig sind.

Aber eine solche Fragestellung würde nicht den Kern der Sache treffen. Es wird vielmehr auch in Zukunft bei jedem zu wählenden System stets auf einen Kompromiß zwischen Übertragungsqualität und Wirtschaftlichkeit hinauslaufen, wobei nur die Zahl der Möglichkeiten eine größere als bisher sein wird und gegebenenfalls bei ihrer Auswahl auch persönlichen Wünschen Rechnung getragen werden kann.

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19)

E. Fischer: Über den Aufbau von Breitbandkabeln,
EFD (1937) 45, S.15-28, 26 B, 6 Qu.

W. Kieser: Hochfrequenzkabel,
F&G-Rundschau (1936) 17/18, S.33-42, 10 B, 1 Qu.

20)

W. Wolff : Moderne Trägerstromkabel,
VDE-Fachberichte 13 (1949), S. 143-147, 8 B.

21)

W. Wolff : Trägerfrequenzkabel und -Anlagen,
AEG-Mitt. 41 (1951) 7/8, S. 129-135, 11 B, 1 T, 8 Qu.

22)

L. Krügel : Aufbauprobleme bei Koaxialkabeln,
VDE-Fachberichte 17 (1953), S. IV 12-17, 7 B, 1 Qu.

23)

F. Both und W.v.Werther: Planungsgrundlagen für Trägerfrequenz-Nachrichtenverbindungen auf Kabeln,
FTZ 6 (1953) 4, S. 149-157, 13 B, 16 Qu.

24)

H. Düll und G. Pleuger: Bespulung von Bezirks- und Netzgruppenkabeln für die Übertragung des erweiterten Frequenzbandes,
FTZ 5 (1952) 1, S. 1-10 und 2, S.79-89, 17 B, 14T.

25)

K. Sixtus: Bericht über neue ferromagnetische Werkstoffe,
Arch. f. El.Techn. 39 (1948) 4, S.260-266, 5 B, 4 T, 12 Qu.

K. Sixtus: Physik und Technik der Massekerne,
AEG-Mitt. 41 (1951) 7/8, S.135-142, 12 B, 1 T, 14 Qu,

26)

J. Schniedermann und O. Schmitt, Neue Gerätebauformen und Bauteile der Weitverkehrs-Nachrichtentechnik,
Jahrbuch des eiektrischen Fernmeldewesens (1952), S.355-380, 23 B.

27)

K.H. Werner: Die neuen Trägerfrequenzgeräte der AEG,
AEG Mitt. 41 (195r) 7/8, S.143-148, 6 B, 6 Qu.

28)

E. Koch: Auslegung und Konstruktion eines Trägerfrequenzsystems,
VDE-Fachberichte 14 (1950), S. 110-113, 11 B.

29)

E. Buchmann und E. Freystedt: Ein Trägerfrequenzsystem für den Nahverkehr mit direkter Belegung des Frequenzbandes (Z 12 N),
VDE-Fachberichte 17 (1953). S. IV 17-24, 13 B, 1 T.

30)

K. Sixtus, Über Ferritschwinger,
Frequenz 5 (1951) 11/12, S.335 bis 339, 5 B, 8 Qu.

31)

G. Leiner: Verbessertes Fernmeldekabelzubehör,
Signal und Draht 45 (1953) 5, S.73-78, und 6, S.96-100, 15 B.

J. Langer: Neuartige Garnituren für Fernmeldekabel,
AEG Mitt. 43 (1953) 3/4, S.83-87, 9 B.

32)

R. Schulz : Trägerstrom-Telefonie über Mittelspannungsnetze,
VDE-Fachberichte 13 (1949), S. 154-160, 13 B.

E. Koch: Das trägerfrequente Nachrichtennetz der Energieversorgung Weser-Ems,
AEG-Mitt. 42 (1952) 7/8, S.161-167, 9 B, 4 Qu.

33)

R. Baranowsky, Der Wellenmangel in der EW-Telefonie und Wege zu seiner Beseitigung,
VDE-Fachberichte 9 (1937). S. 179-183, 3 B, 2 T.

F. du Mont, R. Baranowsky: EW-Telefonie-Weifsprechverbindungen im Linienverkehr auf Höchstspannungsleitungen,
ETZ 60 (1939) 52, S.1469-1472, 4 B, 1 Qu.

34)

H. Heller, TfH-Einseitenband-Technik und ihr Einsatz auf einer 300 kV-Leitung,
Elektrizitätswirtschaft 53 (1954) 11, S. 303-307, 5 B, 1 T.

R. Backes: Ein neues Einseitenband-Gerät für die Trägerfrequenzübertragung über Hochspannungsleitungen,
Elektropost 6 (1953) 22, S.413-416, 5 B, 1 Qu.

35)

DRP 732 118; vgl. auch Technischen Jahresbericht 1938,
AEG-Mitt. 29 (1939) 1, S.42.

36)

F. Buchwald, Betriebs-Fernsprechanlagen nach dem WL-System B,
AEG-Mitt. 34 (1944) 1/6, S.1-12, 24B.

H. Bodenschatz: Die Weiterentwicklung der AEG-Wechsellautsprechanlagen,
AEG-Mitt. 41 (1951) 11/12, S.291-295, 5 B.

37)

H. Bodenschatz : Die AEG-Gegensprechanlage,
AEG-Mitt. 43 (1953) 3/4, S. 81-83, 1 B.

 

 

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