Restauration eines 8 Zylinder Reihen-Diesel-Motors aus dem Jahre 1928
Im Jahre 2004 begannen Fritz Hiller, Gotthilf Kurz, Helge Thelo, Werner Beutelspacher und Karl Häuser das fast aussichtslose Unternehmen, den festgefressenen Motor wieder zum Leben zu erwecken. In vielen Bildern wurde das abenteuerliche Unterfangen der Experten festgehalten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nach gut zweijähriger, höchst spannender Arbeit läuft der Motor wieder rund und zuverlässig.
Bilderstrecke und Erläuterungen von Fritz Hiller
Das Kaelble Dieselmotoren-Aggregat aus der Kraftzentrale der ehemaligen Carl Kaelble GmbH hat in der Techniksammlung der Stadt Backnang eine neue Heimat gefunden
Die Restaurierungsarbeiten beginnen mit der Demontage
Ein Blick auf die Zylinderlaufbüchsen zeigt keine besorgniserregenden Abnützungsspuren
Der Motorblock ist „entbeint“. Alle sind überrascht von dem unerwarteten Riss.
Die Kolben und die Pleuelstangen werden untersucht
Die Kolben bedürfen einer gründlichen Reinigung.
Neue Kolbenringe müssen eingezogen werden.
Ein Zylinderkopf wurde geschweißt.
Die Ventilsitze müssen noch eingeschliffen werden.
Der Ölsumpf muss gereinigt werden und ...
... danach auch die Hände
Der Längsriss in der Motorenwand wird untersucht
Es sieht gar nicht gut aus
Der Riss muss geschlossen werden. Man will versuchen das auseinanderklaffende Seitenteil mit Schrauben zusammen zu zwingen.
Die Bohrlöcher werden gesetzt, danach die Gewinde geschnitten.
Jetzt können die Schrauben eingezogen werden.
Behutsam versucht man die Positionen des Ober- und Unterteils der Seitenwand anzugleichen.
Das schwierige Experiment scheint gelungen zu sein. Die restlichen Risse werden abgedichtet und ...
... verspachtelt.
Jetzt kann die Spannplatte entfernt werden. Die überschüssige Dichtmasse wird abgekratzt.
Natürlich tut man auch etwas fürs Auge. Die Fugen werden sauber geschliffen.
Der Motorblock muss noch mit Wasser abgepresst und auf undichte Stellen überprüft werden.
Anstelle des Pressluftanlassers wurde hier ein Elektromotor angebaut, der das Aggregat in Bewegung versetzen soll.
Die letzte kritische Inspektion ...
... doch ohne Diesel geht gar nichts. Fritz Hiller befüllt den Tank.
Jetzt geht’s los!
Noch ein paar Feineinstellungen ...
... und der Motor läuft rund. Aber er raucht noch fürchterlich ...
... höchste Zeit den Auspuffstutzen zu montieren.
Die Abgase müssen vorschriftsmäßig abgeführt werden.
Gut gesichert und fachmännisch betreut ist der achtzig Jahre alte Kaelble Achtzylinder-Dieselmotor nach langer, aufwändiger Kleinarbeit zu neuem Leben erwacht und begeistert noch immer die jung gebliebenen Herzen der Fachleute.
Heute ziert der Motor als Blickfang das Technikforum Backnang.
Bitte beachten Sie auch
- Film: Ein 8-Zylinder von 1928 und der Urknall
- Film: Dieselreihenmotor mit 8 Zylindern
- Vortrag von Fritz Hiller über die Restaurierung von historischen Maschinen am 12.10.2010