Kaelble
Hier entsteht eine Sammlung von Bildern, Filmen und Fakten zur Firma Kaelble.
Geschichte des Unternehmens
Am 7. April 1884 gründete Gottfried Kälble in Cannstatt eine mechanische Werkstätte. Gegenstand des Geschäftsbetriebs waren Reparaturen an Maschinen aller Art. 1895 zog das Unternehmen nach Backnang. Die prosperierende Gerbereiindustrie versprach gute Geschäfte für Maschinen und Ausrüstungsgegenstände. Die international leichter lesbare Schreibweise Kaelble wurde 1895 eingeführt. Wirtschaftliche Schwankungen bei den Backnanger Gerbereien veranlassten Kaelble, seine Produktpalette von diesem Industriezweig unabhängiger zu machen. Carl Kaelble, geb. am 6. April 1877, forcierte als junger Ingenieur den Bau von Benzin-, Petroleum- und Glühkopfmotoren. Ab 1908 firmierte das Unternehmen als Carl Kaelble oHG. Die Entwicklung schritt rasant voran. Selbstfahrende Steinbrecher und -Sägen, Motorwalzen und Zugmaschinen gehörten zum Produktprogramm. Sowohl Diesel- als auch Benzinmotoren waren Eigenentwicklungen. Viele Maschinen aus der Kaelble Produktpalette, wie die erste mit Dieselmotor angetriebene Straßenwalze, waren Weltneuheiten. Das Unternehmen expandierte und war insbesondere auch international erfolgreich.
Im Jahr 1927 übernahm man die Lokomotiven- und Maschinenfabrik Gmeinder & Co in Mosbach. Das Produktprogramm wurde um Schwerlastschlepper, Schienenspezialfahrzeuge und Planierraupen erweitert. 1931 erfolgte die Umbenennung in die Carl Kaelble GmbH. 1936 wurde auf Veranlassung der Organisation Todt die Fertigung von schweren Planierraupen mit 130 PS nach US- amerikanischem Vorbild ins Kaelble Produktionsprogramm aufgenommen. Montiert wurden Planierraupen und Schürfkübel in der 1938 erstellten neuen Montagehalle (heute Technikforum Backnang).
Da Backnang von Zerstörungen im zweiten Weltkrieg weitgehend verschont geblieben war, konnte Kaelble rasch wieder in die Produktion einsteigen. Die Wirtschaftwunderjahre verliefen für das Unternehmen positiv. Es wurden mit großem Erfolg Schwerlastwagen für den Ferntransport produziert. Zugmaschinen für die Bundesbahn zum Transport übergewichtiger und sperriger Güter mit Schwerlaststraßenrollern waren ein weiter Schwerpunkt des Produktionsprogramms. Später kamen Muldenkipper und Schaufellader aller Größen, sowie Schlackenfahrzeuge, schwere Planierraupen dazu, …eine gewaltige Palette innovativer Maschinen. Durch die Übernahme der Firma Carl Metz, 1960, Hersteller von Feuerwehrleitern und –Fahrzeugen wird das Produktionsprogramm nochmals erweitert.
Der Erdölboom im nahen Osten veranlasste Kaelble zu Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem libanesischen Baumaschinenhändler. Durch die Vermittlung der Gesellschafter von Kaelble-Middle-East beteiligten sich 1981 arabische Kapitalgeber an Kaelble. 1983 wurde dann die LAFICO (Libyan Arab Foreign Investment Corporation) Mehrheitsgesellschafter bei Kaelble. Wirtschaftliche Schwierigkeiten verschärft durch politische Zwänge (Libyen-Embargo) leiten den Niedergang der Firma ein. Im Dezember 1995 stellt Kaelble/Gmeinder Vergleichsantrag. 1996 geht die Firma in den Anschlusskonkurs.
Am 1.1.1997 Übernahme des Ersatzteil - und Servicebereichs durch den ehemaligen Kundendienstleiter Werner Zick mit insgesamt 37 Mitarbeitern unter dem Firmennamen Kaelble Reparatur und Servicegesellschaft mbH. Im Juli 1997, mit der Wiederaufnahme der Produktion von Radladern und Tunnelkippern, erfolgt die Umbenennung in Kaelble Baumaschinen GmbH. Das Unternehmen hat Ende 1997 bereits wieder ca. 100 Mitarbeiter. In 1997/98 Neuentwicklung und Produktion des größten bei Kaelble in Serie gefertigten Radladers SL28B. Im April 2004 erfolgt Übernahme durch den Terex - Konzern. Anfänglich wird noch in Backnang produziert, dann kommt zum Jahresende 2004 die Verlegung der Produktion nach Vechta und die Schließung des Werks Backnang.
Damit endet die Ära Kaelble in Backnang.
Kaelble im Technikforum
Die Abteilung Kaelble präsentiert in der Ausstellung Motoren und Fahrzeuge, die bei der Firma Kaelble in Backnang hergestellt wurden. Es sind u.a. verschiedene Straßen- und Gehwegwalzen, ein Schaufellader und eine Zugmaschine zu besichtigen. Die verschiedenen Kaelble-Motoren und Schnittmodelle veranschaulichen die Entwicklungsgeschichte im Motorenbau und werden in Aktion gezeigt. Die Sammlung mit Fahrzeugmodellen zeigt einen Ausschnitt aus der umfangreichen Produktpalette von Kaelble.
Stolz glänzt das Markenzeichen
Bei strahlender Frühlingssonne konnte Mitte April 2016 das fachmännisch restaurierte Warenzeichen an der Rückwand der Maschinen-Remise angebracht werden. Gute Dienste leistete dabei der Schaufellader als Hebebühne.