Ferienprogramm für Schüler 2016
"Amateurfunk – weltweite Kommunikation"
Unter diesem Motto veranstalteten die Funkamateure des Deutschen Amateur-Radio-Club e.V. (DARC) Ortsverband Backnang PØ1 am 3. August 2016 einen Aktionstag im Rahmen des Backnanger-/Aspacher-Ferienprogramms für Schüler. Der Einladung in die Technikwerkstatt und in die räumlich direkt daran angrenzende Amateurfunk-Clubstation DKØANT im Obergeschoss des Technikforums in Backnang folgten 16 Jugendliche - darunter auch drei Mädchen - aus Aspach, Backnang und den angrenzenden Gemeinden.
Die Gruppe der betreuenden Funkamateure setze sich zusammen aus noch aktiven und ehemaligen Mitarbeitern nachrichtentechnischer Unternehmen in Backnang.
Dr. Reinhold Schmitt (DL4FAI) führte die Jugendlichen an das Thema Hochfrequenztechnik und Amateurfunk heran. Die Schüler waren interessiert bei der Sache und konnten über eigene Berührungspunkte mit der Funktechnik angefangen von Blitzen während Gewittern, über den Radiorundfunk bis zum Smartphone berichten.
Georg Münch (DL3NCR) demonstrierte den praktischen Amateurfunk-Betrieb an der Clubstation des Technikforums DK0ANT. Zu seinen Ausführungen gehörten natürlich Informationen über Frequenzbereiche, Betriebsarten, gebräuchliche Abkürzungen im Funkbetrieb, und vieles mehr.
Während der Vorführungen konnte eine Funkverbindung von Georg Münch mit der Clubstation am Tennis-Court in Wimbledon über Kurzwelle in der Betriebsart SSB mitverfolgt werden. Die Schüler merkten so schnell, dass für internationale Gespräche Kenntnisse fremder Sprachen sehr nützlich sind, wobei spezielle Abkürzungen wie z.B. „73“ für freundliche Grüße dabei den Ablauf vereinfachen. Dem Wunsch der Schüler, gleich anschließend ein Gespräch nach China oder Australien zu führen, konnte natürlich nicht spontan entsprochen werden, weil das Zustandekommen einer solchen Verbindung angesichts der Tages- und Jahreszeit eher ein großer Zufall gewesen wäre.
Zum Glück durften sie nun aber selbst zum Mikrofon greifen. Einige der Teilnehmer nutzen die Chance unter Aufsicht von Georg Münch und dessen Ausbildungsrufzeichen DN1BK ihr erstes eigenes Amateurfunkgespräch auf UKW abzuwickeln.
Unter Anleitung von Michael Knipp (DB2DV) und Rüdiger Pickert (DF4TX) bauten die Teilnehmer in der Technikwerkstatt eine Morsetaste mit Tongenerator zusammen. Dazu wurde eine Leiterplatte nach einem Muster bestückt und gelötet und anschließend zusammen mit einer Blockbatterie auf einem Holzbrett montiert. Dabei konnten die Schüler Ihre handwerklichen Fertigkeiten erweitern – vermutlich hatten einige der Schüler zuvor noch nie einen Lötkolben in der Hand. Interessierten Teilnehmern wurden - soweit es in diesem Rahmen möglich war - die Funktion der einzelnen Bauteile und deren Zusammenspiel erklärt.
Die Jugendlichen erfuhren von Dr. Reinhold Schmitt (DL4FAI) aus welchen Zeichen das Morsealphabet besteht und dass die Sprache der damit verbundenen Amateurfunk-Betriebsart CW ("continuous wave") überwiegend aus international gebräuchlichen Abkürzungen besteht. Dadurch können sich alle Funkamateure egal welcher Muttersprache untereinander verständigen. Die Zeichen des Morsealphabets selbst bestehen aus verschiedenen Kombinationen kurzer Töne (Punkt - „di“), langer Töne (Strich - „da“) und Pausen. Beim Erlernen des Morsens ist es wichtig, sich nicht das Bild einer Folge von Punkten und Strichen zu merken, sondern sich die dadurch entstehende Melodie eines Buchstabens einzuprägen. Zunächst wurden mit einer richtigen Morsetaste die am häufigsten vorkommenden Buchstaben gehört und anschließend geübt. Am Ende der Veranstaltung konnten einige der Teilnehmer sogar schon ihren eigenen Namen mit der selbstgebauten Morsetaste „geben“ bevor sie diese dann stolz mit nach Hause nehmen durften.